<-  CARMINA CATVLLI - DEUTSCH  ->



Carmen 81 - ad Iuventium
 
Carmen 82 - ad Quintium
 
Carmen 83 - ad Lesbiam
Lesbia erzählt, während ihr Mann anwesend ist, sehr viel schlechtes über mich
dieses ist jenem Dummen zur größten Freude.
Du Esel, Fühlst du nichts? Wenn sie unsrer vergessen habend schweigen würde,
wäre sie geheilt: nun, weil sie schmäht und schimpft,
erinnert sie sich nicht nur, sondern, was noch viel heftiger ist,
sie ist auch erzürnt. Das ist es, sie wird entflammt und spricht.
 
Carmen 84 - ad Arrium
Arrius sagte `Chommoda`, wenn er einmal `Kommoda`sagen wollte und für ínsidias`sagte er `hinsidias`, und
dann hoffte er, dass er wunderbar gesprochen hat, wenn er, so viel er konnte ' hinsidias` gesagt hatte. Ich
glaubte, so hat die Mutter, dessen freier Onkel, der mütterlicher Großvater und die Großmutter gesprochen.
Nachdem dieser nach Syrien geschickt war, kamen die Ohren für alle zur Ruhe: diese hörten dasselbe
leichter und sanfter und sie fürchteten für sich nicht in Zukunft solche Worte, bis auf einmal die schreckliche
Botschaft überbracht wurde, dass die Ionischen Fluten, nachdem Arius dorthin gegangen war, nicht mehr die
'Ionischen' waren, sondern die 'Hionischen'.
 
Carmen 85
Ich hasse und liebe. Warum ich dieses mache? fragst du vielleicht.
    Ich weiß es nicht, aber ich fühle, dass es geschieht, und werde gequält.


Diese Übersetzung kann man auch im Deutschen in das elegische Distichon setzen:

 


1. E. MÖRIKE (1840)
Hassen und lieben zu gleich muss ich. - Wie das ? - Wenn ich's wüsste!
Aber ich fühl's, und das Herz möchte zerreißen in mir.


2. W. S. TEUFEL (1855)
Hass und Liebe zugleich heg' ich. Du fragst nach dem Grunde?
Weiß nicht; dass es so ist aaber, empfind' ich mit Schmerz.


3. T. HEYSE (11855, 21889)
Liebe verfolgt mich und Hass. "Und warum?" fragt einer. Ich weiß nicht,
Aber ich fühl' es einmal, fühl' es und leide darum.


4. F. PRESSEL (1860)
Hass und Liebe zugleich durchglüht mich. Weswegen? Ich weiß nicht,
Aber ich fühl's nun einmal, fühl' es mit höllischer Pein.


5. T. VULPIUS (1889)
Liebe verzehrt mich unf Hass! Wieso das? möchtest du fragen.
Weiß nicht! Aber ich fühl's, dass es so ist, und vergeh'!


6. M. SCHUSTER (1906)
Liebe durchglüht mich und Hass. "Warum denn?" magst du mich fragen.
Sagen, ach, kann ich es nicht - fühlen nur kann man die Qual.


7. M. SCHUSTER (1950)
Hass durchglüht mich und Liebe. "Warum?" So fragst du. Ich weiß nicht.
Aber ich fühl's, und das Herz bricht mir vor Marter entzwei.


8. W. AMELUNG (1911)
Hass und Liebe mein Leben! Warum? Ich kann es nicht sagen;
Blindlings folg' ich dem Trieb, ernt' ich auch Marter und Tod!


9. M. BROD (1914)
Ach, ich hasse und liebe. Du fragst, warum ich das tue.
Weiß nicht. Ich fühle nur: es geschieht und tut weh.


10. P. MAHN (1918)
Liebe heg' ich und Hass. Fragst du, warum ich das tue.
Weiß nicht. Doch es geschieht, fühl' ich und kreuzige mich.


11. E. NORDEN (1923)
Hassen und Lieben zugleich. Du fragst wohl, warum ich's so treibe.
Weiß nicht. Dass es micht treibt, fühl' ich und martre mich ab.


12. E. SAENGER (1926)
Liebe trag' ich und Hass. Warum? So fragst du. Ich weiß nicht.
Aber ich fühle: so ist's; und ich verblute in Qual.


13. H. STERNBACH (1927)
Zwischen Lieben und Hassen taum'l ich und weiß nicht: weshalb?
Aber ich fühle die Pein, die mich zerfoltert gemach.


14. C. FISCHER (1948)
Hassen und lieben. Warum, so fragst du vielleicht? Ich weiß nicht.
Aber es ist so: ich fühl's, und es zerreist mir das Herz.


15. W. HERLITSCHKA (1948)
Hassen und lieben, warum ich es tue, das magst du wohl fragen.
Weiß ich's doch nicht, nur wie's tut, fühl' ich und hänge am Kreuz.


16. W. EISENHUT (1956)
Hass erfüllt mich und Liebe. Weshalb das? so fragst du vielleicht mich.
Weiß nicht. Doch dass es so ist, fühl' ich und quäle mich ab.


17. O. WEINREICH (1960)
O, ich hasse und liebe! Weshalb ich es tue, du fragst's wohl.
WEiß nicht! Doch dass es geschieht, fühl' ich - unendlich gequält.


18. R. HELM (1963)
Hassen tu' ich und lieben. Warum ich's tue, so fragst du.
Weiß nicht. Doch dass ich es tu', fühl ich und martre mich ab.

(aus Nickel, Literaturverzeichnis Nr.6)

 

 
Carmen 86 - ad Lesbiam
Quintia ist schön für viele und für mich nett anzuschauen, und sie ist lang
und gerade gewachsen: ich gestehe diese Einzelheiten so zu,
ich leugne aber, daß sie als Ganzes schön ist: denn keine Schönheit,
kein Charme ist in einem so großartigen Körper.
Lesbia ist schön, weil sie als Ganzes schön ist,
denn sie allein nahm die ganze Anmut.
 
Carmen 87 - ad Lesbiam
Keine Frau kann sagen, dass sie wirklich so sehr geliebt
worden ist, wie meine Lesbia, von mir (geliebt worden ist).
Keine Treue ist jemals in irgendeinem Bündnis so groß gewesen,
wie sie in der Liebe zu dir von meiner Seite aus empfunden worden ist.
 
Carmen 88 - ad Gellium
 
Carmen 89 - ad Gellium
 
Carmen 90 - ad Gellium
 
Carmen 91 - ad Gellium
 
Carmen 92 - ad Lesbiam
Lesbia redet immer über mich und schweigt nicht irgendeinmal über
mich: Ich will des Todes sein, wenn Lesbia mich nicht liebt.
Durch welches Zeichen? Weil meine ebensoviele sind: Ich bitte jene unermüdlich um
Entschuldigung, aber ich will des Todes sein, wenn ich sie nicht liebe.
 
Carmen 93 - ad Gaium Iulium Caesarem
Ich bestrebe nichts weniger, Caesar, dir gefallen zu wollen,
    und nicht zu wissen, ob du mir ganz gleichgültig bist.
 
Carmen 94 - ad Mentulam
 
Carmen 95 - ad Gaium Heluium Cinnam
 
Carmen 95b
 
Carmen 96 - ad Gaium Licinium Caluum
 
Carmen 97 - ad Aemilium
Ich hätte nicht geglaubt, so wahr mich die Götter lieben,
etwas anderes zu berichten, ob ich den Mund oder den Hintern des Aemilius berieche.
 
Carmen 98 - ad Victium
Auf dich, wenn auf irgendjemanden,
kann gesagt werden, schmutziger Victus, was dem Schwätzer und Narren gesagt wird.
Mit dieser deiner Zunge, wenn es darauf ankäme,
könntest du die Hintern und Sandalen aus rohen Leder lecken.
Wenn du uns alle gänzlich zugrunde richten willst, Victus, sollst du den
Mund aufsperren: du wirst gänzlich bewirken, was du wünschst.
 
Carmen 99 - ad Iuventium
Ich raubte dir, während du spieltest, honigsüßer Iudis, Küsse, süßer als süße Götterspeise. Aber ich habe
dieses nicht straflos getan: denn ich erinnere mich, dass ich mehr als eine Stunde lang hoch oben am Kreuz
geheftet war, während ich mich bei dir entschuldigte und nicht durch irgendein Weinen von mir ein bisschen
von deinem Zorn wegnehmen konnte. Denn sobald das geschehen ist, wischtest du sie, nachdem die Lippe
mit vielen tropfen abgespült war, mit allen Fingern ab, damit nicht irgendetwas, das aus meinem Mund
bekommen worden ist, bleibe, so wie der säuische Speichel einer besudelten Hure. Außerdem hörtest du
nicht auf, mich Armen dem feindlichen Armor zu übergeben und mich auf jede Art zu quälen, so dass mir das
sich aus der Götterspeise verwandelte Küsschen widerlicher war, als widerlicher Nieswurz. Da du ja diese
Bestrafung der unglücklichen Liebe vorschlägst, will ich dir niemals mehr in Zukunft heimlich Küsse rauben.
 
Carmen 100 - ad Marcum Caelium furum

 


www.lateinseiten.de